Der römische Kaiser Hadrian (76-138) schrieb auf seinem Sterbebett dieses todtraurige Gedicht – in übergroßer Angst vor dem grauen Hades. Doch war die Sehnsucht nach dem Leben, nach Schönheit, nach der Helligkeit des Daseins so mächtig, daß in solch aussichtslosen Bedrängnis eines der schönsten Gedichte dieser Epoche entstand. Die Worte singen geradezu, die Lebensfreude ist physisch spürbar, und die Sprache so kunstvoll, daß nur sinngemäße Übertragungen möglich sind, die versuchen, dem so poetisch-verspielten Original immerhin nahe zu kommen. Das Gedicht ist geblieben, es hat die Zeiten überdauert, bewundert, gelesen, zitiert und weitergetragen. Die graue Nacht des Todes konnte nicht alles auslöschen, Hadrians „animula vagula blandula“ lebt weiter im Gedicht.
Hofmann, Dorothea ( *1961), “Animula vagula blagula ” für Piccoloflöte und Streicher ( 2020 ) Uraufführung
S O M M E R K O N Z E R T 2024
am 20.07.2024
20:00 h
Archöologischer Park Cambodunum ( kleine Thermen )
Hofmann, Dorothea ( *1961), “Animula vagula blagula ” für Piccoloflöte und Streicher ( 2020 )
Uraufführung
mit dem Orchesterverein Kempten (Ltg. Mary Ellen Kitchens)