Die begabte Liedkomponistin Josephine Lang wurde am 14. März 1815 in München in eine Musikerfamilie hineingeboren. Ihre Begegnung mit dem 21-jährigen Felix Mendelssohn Bartholdy 1830 war ein Wendepunkt in ihrer künstlerischen Entwicklung. Sie erinnerte sich: „Die Begegnung mit diesem Meister brachte in meinem Wesen eine völlige Umwälzung hervor. Sein Geist brachte mir Licht, sein Schaffen gab mir ein Ideal.“ Mendelssohn hatte die Idee, dass Josephine Lang in sein Elternhaus nach Berlin kommen solle, um von seiner Schwester Fanny Klavierunterricht und von Friedrich Zelter Kompositionsstunden zu bekommen. Aber der Vater brachte es nicht über sich, seine Tochter ziehen zu lassen. Dennoch blieb Felix Mendelssohn für die 16-jährige Komponistin Leitbild auf dem Weg der musikalischen Reifung. In den 1830er Jahren kam es durch Mendelssohn zur Erweiterung ihrer musikalischen Kreise und zu hoher Produktivität. Josephine Lang veröffentlichte zwischen 1834 und 1838 mindestens fünf Liedersammlungen und wurde in der Neuen Zeitschrift für Musik gewürdigt. Konzerte in größerem Rahmen fanden statt. Josephine Lang war eine vielseitige Komponistin, stilistisch zwischen Mendelssohn und Schumann.