Viera Janárčeková, die  E.T.A. Hoffmann-Preisträgerin der Stadt Bamberg, ist am 14. Mai 2023 im Alter von 81 Jahren in Großbottwar (Landkreis Ludwigsburg) gestorben.

Viera Janárceková hat Musik in Bratislava und Prag studiert. Kurze Zeit nach der Niederschlagung des „Prager Frühlings“ emigrierte sie in die damalige BRD. Sie lebte lange Zeit in der Nähe von Kassel mit dem Schriftsteller Ulrich Holbein, zuerst in Remsfeld, dann in Homberg-Allmuthshausen. Seit 1981 war sie als freischaffende Komponistin tätig. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie in Bamberg.
Von zuerst traditionell orientierten Stücken entwickelte sie nach und nach einen experimentellen eigenwilligen Stil, dazu entsprechende Schreibweisen. Auftragswerke, Preise, Rundfunksendungen und Veröffentlichungen zeugen von steigendem Interesse und Anerkennung von Janárcekovás Musik.

Viera Janárcekovás Werke reichen  von Vokal- und Kammermusik bis zu groß besetzten Orchesterstücken. “Sie verstand das Experimentieren als unabdingbaren Teil ihres Schaffens, erkundete neue Klänge und Spieltechniken. Immer wieder wurde ihre Musik als elektrisierend und magisch beschrieben”, so Georg Pepl in der HNA. Über das Hören fand sie ihren eigenen musikalischen Weg. Für neue Stücke hatte sie an ihrem Schreibtisch immer verschiedene Instrumente griffbereit, um verschiedene Klänge auszuprobieren. Wolfgang Rihm schrieb in einem Brief an Janárceková: „Es ist erstaunlich: es gelingt Ihnen, Klänge und Geräusche, die im Bezugsfeld des ‚Kritischen’, des ‚Verweigernden’ etc. verbraucht worden sind, in die Sphäre des Vitalen, im besten Sinne: Musikantischen zurückzuholen.“ Beim Label Kairos ist die CD „Dotyk“ mit einigen Ihrer Werke erschienen.