Description

Kinderoper in vier Szenen (2010)
Libretto: Yael Medini
Edition: Partitur
Editionsnummer: fue 2582
Dauer: 40 Minuten
Instrumente: Kinderchor mit 6 Solisten und Kammerorchester: Flöte (picc), Oboe, 2 Klarinetten, 4 Violinen, Violoncello, Kontrabass, Gitarre, Schlagwerk
Redaktion und Übersetzung:
Tsippi Fleischer and Adina Stern
Aufführungsmaterial zur Miete

Das Aufführungsmaterial können Sie hier bestellen.

„Oasis“ ist eine Auftragskomposition des Cantus Juvenum Karlsruhe. Inszenierung: Sebastian Stiebert

Internationaler Jugendtheaterpreis “Papageno Award” 2012 für Sebastian Stiebert:
Grand Prix du Jury für Stieberts Inszenierungen zu “Oasis” von Tsippi Fleischer und “Brundibár” von Hans Krása mit Cantus Juvenum Karlsruhe! Mehr Infos

Die israelische Komponistin Tsippi Fleischer hat mit ihrer Kinderoper ein spielerisches Lehrstück über Zusammenhalten, Verständnis, Mut und kulturelle Identität komponiert. Die Szenen der Kinderoper zeigen Ausschnitte der Wanderung des israelitischen Volkes aus der ägyptischen Sklaverei in ihr zukünftiges Heimatland. Fleischer schafft eine verbindende kulturelle und auch für Kinder und Jugendliche begreifbare Klammer zwischen Gedanken und Reflexion, zwischen Verstehen und Auseinandersetzung.
Entstanden ist ein Novum in der deutsch-jüdischen Kultur- und Musikgeschichte. Anliegen der Komponistin ist es, sich mittels der Kraft der Loyalität und der Stärke der Kinder in unserer heutigen Zeit mit dem dunkelsten Kapitel des 20. Jahrhunderts auseinanderzusetzen. Das moderne, tonale Werk enthält viele exotische Klänge.
Für eine Aufführung bietet sich „Oasis“ zusammen mit der Kinderoper „Brundibár“ von Hans Krása an. Durch die Kombination beider Kinderopern wird eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart geschlagen, die es ermöglicht, sich mit dem Vergangenen auseinanderzusetzen, zu gedenken, zu reflektieren und zu verstehen.

Zum Inhalt
Die Szenen der Kinderoper zeigen Ausschnitte der Wanderung des israelitischen Volkes aus der ägyptischen Sklaverei in ihr zukünftiges Heimatland. Abseits der Karawane begegnet das Geschwisterpaar
Noa und Elon den Beduinenkindern Laila und Ali. Diese Kinder arabischen Ursprungs bewahren die Flüchtlinge vor dem Verdursten und führen sie in ihre Oase. Dort herrschen Ursprünglichkeit und Lebensfreude. Die Israeliten hingegen wollen ihr Zuhause erst noch
erbauen, an einem für sie „vorherbestimmten Ort“. Deshalb trennen sich die Wege der Kinder am Ende der Kinderoper, obwohl ein Zusammenleben möglich wäre. Das wichtige Motiv der Hilfsbereitschaft wird von „beiden Seiten“ gelebt: Elon rettet ein Vögelchen in der Wüste vor dem Tod. Es zeigt ihnen im Finale der Oper die Unbeschwertheit friedlicher Koexistenz.

Die Komponistin
Tsippi Fleischer wuchs in Haifa in einer jüdisch-arabischen Umgebung auf. Ihre Eltern waren gebürtige Polen, die vor den Nazis nach Palästina flohen. Bereits im Alter von drei Jahren improvisierte sie nach Gehör am Klavier, später lernte sie das
Klavierspiel am Rubin-Konservatorium in Haifa. Neben Musiktheorie und Komposition hat sie Semitische Linguistik, Hebräische und Arabische Philologie sowie die Geschichte des Mittleren Ostens studiert. Ihren Master of Arts in Musikpädagogik erhielt sie an der New York University und wurde 1995 an der Bar-Ilan Universität in Tel Aviv promoviert. Im Laufe ihrer Schaffenszeit hat Fleischer ihren Stil sehr verändert: Für die 1970er Jahre sind das Ausloten und die Suche nach einem originellen Musikstil unter Einbeziehung orientalischer Modelle kennzeichnend. In den 1980er Jahren hat sie ihren Stil ausgeformt, israelische Landschaften waren ein häufig wiederkehrendes Motiv. Mit der Vertonung klassischer arabischer Texte erlangte ihr Werk Ende der 1980er Jahre einen neuen Höhepunkt. In den 1990er Jahren stehen musikalische Texturen, die von alten und fernen semitischen Orten inspiriert sind, im Mittelpunkt ihres Schaffens. Über ihr kompositorisches Schaffen hinaus engagiert sich Fleischer in der Musikerziehung und der wissenschaftlichen Erforschung hebräischer Volkslieder. Sie unterrichtet am Levinsky Institut in Tel-Aviv. Seit 2000 konzentriert Tsippi Fleischer ihre kreativen Tätigkeiten auf groß angelegte Bühnen- und Orchesterwerke, die ihr eine größere Entfaltungsmöglichkeit für die Umsetzung ihrer Ideen ermöglichen.