Description
Besetzung: Viola und Klavier
Herausgeber: Bella und Semjon Kalinowsky
Editionsnummer: fue 10050
Fanny Hensel geb. Mendelssohn 1805–1847: Adagio (3:46’)
Vally Weigl 1894–1982: Old Time Burlesque (5:12’)
Lena Stein-Schneider 1874–1958: Nocturno op. 53 (2:38’)
Ruth Schonthal 1924–2006: Allegro moderato (6:00’)
3. Satz der Sonata Concertante (1973)
Die zweibändige Ausgabe unter dem Titel „Miriam’s Song“ (Das Lied der Mirjam) ist jüdischen Komponistinnen des 19. und 20. Jahrhunderts gewidmet. Sie beinhaltet Viola-Bearbeitungen der Werke von Fanny Hensel geb. Mendelssohn, Vally Weigl, Lena Stein-Schneider und Ruth Schonthal (Band 1). Das von Schonthal aufgenommene Allegro moderato ist eine Originalkomposition für Viola und Klavier. Im 2. Band begegnen wir den Komponistinnen Helene Liebmann und Sarah Feigin. Der Titel der Ausgabe bezieht sich auf die Rolle der Prophetin Mirjam, der älteren Schwester von Mose und Aaron. Beim Auszug des israelischen Volkes aus Ägypten führte sie nach der Durchquerung des Schilfmeeres den Freudentanz und Gesang der Frauen an (2. Buch Mose 15,20–21). Bezeichnenderweise hat der Berliner Maler Wilhelm Hensel im 19. Jahrhundert seine Frau, die Komponistin Fanny Hensel geb. Mendelssohn, als Mirjam porträtiert.
Das Repertoire romantischer Konzertliteratur für Viola ist recht begrenzt. Den Herausgebern ist es ein Anliegen, den im Original für Violine, Violoncello oder Klarinette geschriebenen Werken durch die Bearbeitung zu größerer Verbreitung zu verhelfen.
“Revue Musicale Suisse / Schweizer Musikzeitung
April 2012 Seite 39, Walter Amadeus Ammann:
Kompositionen jüdischer Frauen :
Die Prophetin Mirjam, Schwester von Moses und Aaron, führte die Frauen beim Auszug aus Ägypten bei Tanz und Gesang an. Das Motto der zwei Hefte Miriam’s Song deckt sich mit dem Schicksal der sechs Komponistinnen, die hier mit Stücken von drei bis sieben Minuten Dauer vertreten sind. Fanny Hensel traute sich nicht, ihre Werke zu publizieren, Vally Weigl und Ruth Schonthal mussten wegen der Nazis emigrieren, Lena Stein wurde durch eine Schweizer Delegation aus Theresienstadt befreit, Helene Liebmann änderte 1820 in Berlin wegen antisemitischer Repressalien ihren Namen auf Liebelt und Sarah Feigin wanderte 1972 von Lettland nach Israel aus.
Die für Violine, Violoncello oder Klarinette mit Klavier geschriebenen Stücke in mäßiger Schwierigkeit eignen sich vorzüglich für die Bratsche. Gefühlvoll: Adagio von Hensel und Nocturno von Stein. Kurzweilig: Old Time Burlesque von Weigl und Reflection on a Niggun von Feigin. Oder Sätze aus Sonaten: Das fließende Allegro moderato von Schonthal und die anspruchsvollen Variationen über la ci darem la mano von Liebmann. Die zwei Sonaten sind in der Furore Edition auch vollständig sowohl für Violoncello als auch für Bratsche und Klavier erhältlich.
Miriam’s Song, Werke von jüdischen Komponistinnen für Viola und Klavier, Band 1 und 2, hg. von Bella und Semjon Kalinowsky, fue10050/10064, Furore Edition, Kassel 2011″