Dirigentin: Elim Chan
Mezzosopran: Rihab Chaieb
Ophelia, Geliebte Hamlets in Shakespeares Tragödie, verfällt nach Hamlets Abreise dem Wahnsinn und ertrinkt unter mysteriösen Umständen in einem Fluss. Mel Bonis hat ihr Schicksal zu Meisterwerken inspiriert. Dieses impressionistische Stück mit seinen schillernden Harmonien, seiner zarten und kühlen Schönheit und seinen leidenschaftlichen Momenten ist ein Lobgesang auf das Leben, die Liebe und den Tod.
Mel Bonis‘ Bild der biblischen Gestalt der Salomé ist stark orientalisch gefärbt. Das ganze Stück lebt vom Wechsel der Atmosphäre: auf langsame Synkopen folgen leichtfüßige glissandi, quälende und geheimnisvolle Psalmodien begleiten sinnliche Passagen,
überraschende Tempowechsel lassen Leidenschaft
und Zerstörung die musikalische Gestalt bestimmen.
Seinen Abschluss findet der Zyklus mit diesem komplexen und leidenschaftlichen Stück. Mit seinen originellen und eleganten Harmonien, seinen sehnsuchtsvollen Rhythmen, seiner Sinnlichkeit und seinen orientalisch gefärbten Momenten besitzt dieses Stück alle Merkmale der großen Werke der Reifezeit der Komponistin. Mel Bonis entwirft das Bild einer machtvollen und verführerischen Kleopatra in ihrem prunkvollen Palast und nutzt dafür die unbegrenzten Möglichkeiten des großen Orchesters. Sie nimmt sich Zeit, um den musikalischen Diskurs auf vielfachen Wegen den emotionalen Höhepunkten zuzuführen.
Alle Stücke des Kompositionszyklus verbindet eine musikalische Grundstimmung: ihre tiefgründige, bilderreiche und lebensvolle Inspiration und ihr impressionistischer, mit Orientalismen gefärbter beschreibender Charakter.