Marina Baranova
Marina Baranova wurde 1981 als Tochter eines Pianisten-Ehepaares im ukrainischen Charkiw geboren und machte bereits früh Bekanntschaft mit dem Klavier. In der elterlichen Wohnung wurde darauf geübt und unterrichtet, komponiert und fantasiert. Sämtliche Facetten ihrer heutigen Berufung als Pianistin, Komponistin und Improvisatorin wurden ihr so gewissermaßen in die Wiege gelegt.
Schon vor Beginn ihrer eigentlichen Ausbildung im Alter von fünf Jahren zeigte Marina Baranova erstaunliches Improvisationstalent, auch erste Kompositionsversuche stammen aus dieser Zeit. Ein gründlicher Unterricht nach den Idealen der „Russischen Schule“ legte das Fundament für ihre überragende Pianistik, die sie im Studium bei Wladimir Krainew an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover ab Ende der 1990er-Jahre vervollkommnete. Nach einer Reihe von Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben und spektakulären Debüts mit bedeutenden Orchestern und Kammermusikpartnern erkannte sie, dass sie in einer „klassischen Pianistenkarriere“ nur einen Teil ihrer musikalischen Persönlichkeit ausschöpfen konnte. Erneut beschäftigte sie sich intensiv mit Improvisation, die nach und nach in Komponieren überging.
Bis heute ist ihre von Klassik, Jazz, Minimal Music und der Fähigkeit zur Synästhesie beeinflusste Musik auf sechs weiteren sehr erfolgreichen Alben zu hören – häufig im Dialog mit anderen Komponist*innen wie auf Hypersuites (2015) oder Unfolding Debussy (2017) oder in einem ideellen Austausch mit dem Publikum, der sie auf die Idee ihres 2021 veröffentlichten Albums Atlas of imaginary places brachte. Häufig bezieht Baranova multimediale Elemente in ihre musikalische Arbeit mit ein und lotet dabei seit einigen Jahren vermehrt die Möglichkeiten der elektronischen Klangbearbeitung aus. Auf ihrem Ende 2023 erschienenen Album „Cosmic Calendar“ ist sie erstmals auch als alleinverantwortliche Produzentin in Erscheinung getreten.
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