Elise (auch: Elizabeth) Filipowicz wurde 1794 in Rastadt als Elise Mayer geboren. Schon als Elfjährige erhielt sie Violinunterricht bei Louis Spohr in Gotha, dem sie zeitlebens herzlich verbunden blieb.
Unter dem Namen ihres ersten Mannes, Minelli, gab sie Konzerte in Deutschland und Polen, wo sie sich nach dessen Tode niederließ. Sie arbeitete für die Familie des Grafen Starzenski. In zweiter Ehe heiratete sie den litauischen Adeligen Filipowicz, mit dem sie eine Tochter hatte.
Im Zuge der polnischen Revolution trat ihr Mann 1831 in die Armee ein und Elise Filipowicz ging mit der Tochter nach Paris. Hier verdiente sie den Lebensunterhalt mit Konzerten, durch Unterricht und dadurch, »Damen die Klavier spielen zu accompagnieren« (Brief an Louis Spohr vom 2. Juni 1833). Unterdessen beendete ihre Tochter ihre Ausbildung,
unter anderem als Harfenistin. 1835 übersiedelte die Familie nach London. In einem Brief an Louis Spohr vom 20. Oktober 1837 beschreibt die Geigerin und Komponistin ihr Leben in London: „wir sind nun in London ganz wohnhaft, ich gebe Lektionen in der deutschen, französischen und italienischen Sprache, und begleite Damen die Klavier oder Harfe spielen, mit der Violine, und in der Saison gebe ich gewöhnlich ein gutes Konzert, mein Mann copiert und transponiert Musik […] und meine Tochter ist Gouvernante bey einer Familie auf dem Lande und bekommt jährlich 150 Guineas. Das ist Ihr Werk, theuerster Herr Spohr, denn durch mein Talent war ich im Stande ihr die besten Meister zu verschaffen, sie lehrt dort deutsch, französisch, italienisch, Klavier, Harfe, Singen, Zeichnen und Malen nebst anderen Wissenschaften“.
1841 verstarb Elise Filipowicz. Sie hinterließ zahlreiche Kompositionen für Violine und Klavier sowie die »Warsovienne« für Violine solo und Orchester.