Karin Rehnqvist wurde am 21. August 1957 in Stockholm als zweite von drei Schwestern eines schwedisch-deutschen Ehepaares geboren. Ihr Vater war Geschäftsführer einer Industriefirma und ihre aus Deutschland stammende Mutter Physiotherapeutin. Karin Rehnqvist wuchs in Nybro in der Provinz Smäland auf. 1982 heiratete sie den Oberstudienrat Hans Persson, mit dem sie drei Kinder hat. Nachdem sie 1980 ihr Musiklehrerinnenexamen gemacht hatte, begannsie mit dem Kompositionsstudium am Royal College of Music in Stockholm bei Gunnar Bucht, Sven-David Sandström, Arne Mellnäs, Pär Lindgren und Brian Ferneyhough. Ein charakteristisches Merkmal ihrer Musik ist die Synthese von Kunst- und Volksmusik. Das Volksmusikelement ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Musik und wird nicht nur aus Effekthascherei oder aus nostalgischen Gründen eingesetzt. Dennoch ist Karin Rehnqvist unverwechselbar eine Kunstmusikkomponistin. Obwohl ihre Musik nicht leicht in Kategorien oder ‘ismen’ einzuordnen ist, behält sie ihren kennzeichnenden Charakter, der nicht von Kunstmusikdebatten betroffen ist. Dies meint, dass Diskussionen über Modernismus und Postmodernismus oder über Exklusivität und Popularität für Karin Rehnqvists Kompositionen ohne Relevanz sind. Rehnqvists eigene musikalische Sprache erweist sich in ihrem Schaffenals bemerkenswert konsistent. Der Atemrhythmus, die Basis des Gesangs, durchzieht Rehnqvists Musik. Ihre Kenntnisse alter Musik und ihrer Instrumente treten manchmal deutlich zutage, der Stil jedes einzelnen Werkes hängt zum Teil ab von den individuellen Musikerinnen oder Ensembles, für die es geschrieben wurde. Zwischen 1976 and 1991 leitete Rehnqvist den Laienchor Stans Kör. Dies führte zu einer engen Beziehung zur Vokalmusik und erweckte ihr Interesse an verschiedenen Zugängen zu Aufführungen. Diese Erfahrung hat viele Werke beeinflusst. 1982 komponierte Rehnqvist ‘Davids nimm’, das zu ihren am meisten gespielten und geschätzten Werken gehört. Die eigentümliche Verwendung schwedischer Volksmusik im Rahmen von Kunstmusik und die originelle Kombination elektronischer und akustischer Techniken sowie der Klang dreier starker, konfrontativer, umfangreicher Frauenstimmen a cappella üben eine starke Faszination aus. Da der schwedische Rundfunk eine Aufführung mitschneiden wollte, suchte Karin Rehnqvist dafür passende Sängerinnen sie engagierte Lena Willemark und Susanne Rosenberg, und von diesem Zeitpunkt an entwickelte sich eine jahrelange intensive Zusammenarbeit. Mit ‘Davids nimm’ fand Karin Rehnqvist ihre eigene, unverwechselbare Stimme und ist ihr seitdem treu geblieben.
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