Muriel Emily Herbert

Die englische Komponistin und Klavier-Pädagogin Muriel Herbert wurde in Sheffield geboren. Ihr Vater, Frederick William Herbert, war Lehrer und später Versicherungsvertreter, ihre Mutter Emily Godefroy war eine ausgezeichnete Laiensängerin mit musiktheoretischen Kenntnissen. Ihr Vater starb, als sie zwölf Jahre alt war. Schon früh begann Muriel zu komponieren und wurde darin von ihrem älteren Bruder Percy, einem ausgezeichneten Pianisten und von Hugh Farrie, einem wohlhabenden Mentor aus Liverpool, unterstützt. Der englische Komponist Roger Quilter stand ihr zur Seite und empfahl sie seinem Verleger Augener. 1922 wurden ihre Werke zum ersten Mal von Augener verlegt.
1917 begann sie ihr Musikstudium im Royal College of Music (RCM), London, mit einem Stipendium der Stadt Liverpool. Dort studierte sie von 1917–1920 Klavier und Komposition unter Charles Stanford, später Kontrabass unter Claude Hobday. Von Januar bis April 1921 studierte sie nochmals am RCM und schloss mit dem Lehrerdiplom, dem ARCM, in Klavierpädagogik ab. Herbert war eine sehr belesene junge Komponistin nicht nur hinsichtlich der englischen romantischen Literatur, sondern auch im Hinblick auf die Werke älterer und auch zeitgenössischer Autoren. 1928 heiratete sie den Franzosen Emile Delavenay. Er war Professor an der Universität Nizza und Beamter der Vereinten Nationen. Mit ihm hatte sie zwei Töchter. Sie wurde mit James Joyce bekannt gemacht, der ihre Vertonungen seiner Gedichte sehr schätzte. Auf Joyce’ Anraten hin legte Herbert ihre Vertonung des Yeats Gedichtes „The Lake Isle of Innisfree“ dem Dichter vor, der seine Zustimmung zur Veröffentlichung gab. Diese Vertonung von 1928 wurde in Irland so beliebt, dass sie sogar in dem Archiv für irische traditionelle Musik in Dublin aufgeführt ist. Nur wenige ihrer über 95 Lieder sind verlegt worden. Sie schrieb zwei Werke für Violine und Orchester: Enchanted Evening und Giboulee. Diese wurden von Barbirolli aufgeführt. Am Ende ihrer Lehrtätigkeit komponierte sie noch zwei Opern für Schulkinder: Come to the Zoo (1962) und Candy Floss (1964). Herberts Stil ist sehr abwechslungsreich. Oft verwendet sie die Tonsprache des Impressionismus. Manche ihrer Kompositionen sind schlicht gestaltet, andere wiederum sehr vielschichtig und komplex. Dissonanzen verwendet sie nur in der Vokalmusik zur Untermalung von Ängsten und Konflikten des Lebens, die der jeweilige Text enthält.

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