Herausgegeben von Christine Géliot
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Vertonung eines Liebesgedichtes von Amédée Landely Hettich
Besetzung/Scoring/Nomenclature:
deux voix de femmes, 1 flûte, 1 hautbois, 1 clarinette en la, 1 cornet à piston en ut, 1 harpe, cordes
2 Frauenstimmen, Instrumente 1.1.1.0.-1.0.0.0, Harfe, Streicher
Vorwort:
Für Gesang hat Mel Bonis ungefähr 40 Lieder und zahlreiche in der Regel religiöse Chorstücke geschrieben. Lediglich drei ihrer Vokalwerke wurden von ihr orchestriert: Noël de la Vierge Marie, Le Chat sur le toit und Le Ruisseau.
Le Ruisseau kann sowohl mit zwei Solistinnen als auch mit Chor aufgeführt werden. Das Lied ist Madame Georges Aboilard, ihrer jüngeren Schwester, gewidmet. Mel Bonis vertont hier ein bukolisches Liebesgedicht von Amédée Landely Hettich, das ganz dem Zeitgeist entspricht.
Für die vorliegende Ausgabe verfügten wir über zwei Dokumente: eine Rohfassung in Form eines handgeschriebenen Manuskriptes sowie Partitur und Stimmen einer Kalligraphie. Dazu kam die alte Ausgabe des Duetts mit Klavierbegleitung. Da keines der beiden Orchesterdokumente datiert ist, basiert die Angabe 1894 auf der Klavierausgabe des Liedes. Es handelt sich hierbei nur um eine Hypothese. Da die beiden Orchester-Dokumente Unterschiede aufweisen, mussten wir zahlreiche Entscheidungen treffen.
Die wichtigsten betrafen die Besetzung: Im Manuskript finden wir lediglich die erste Stimme, „Sopran“, und eine Klavierstimme. Die Kalligraphie dagegen weist – wie die Klavierversion – zwei Stimmen aus, „Sopran“ und „Alt“, sowie eine vorgesehene, allerdings nicht ausgeschriebene Harfenstimme anstelle der Klavierstimme. Wir haben uns für die zweistimmige Version entschieden, da sie der Schönheit
des Werks zugutekommt und die Verwendbarkeit für Ausführende – wir denken hier vor allem an Frauenchöre – erhöht.
Ich habe mehrere überzeugende Interpretationen dieser Version gehört. Wir werden allerdings nicht
die von Mel Bonis vorgeschlagene Benennung „Sopran“ und „Alt“ beibehalten, sondern haben der Bezeichnung „Sopran“ und „Mezzosopran“ den Vorzug gegeben, da die Stimmen in der Lage nahe beieinander liegen.
Was die Klavierstimme angeht, können wir davon ausgehen, dass Mel Bonis die Absicht hatte, sie durch eine Harfenstimme zu ersetzen, da diese in der Partitur vollständig vorliegt. Die im Orchester übliche Harfe finden wir in fast allen Orchesterwerken von Mel Bonis.
Wir haben uns also für 2 Stimmen und Harfe entschieden. Die Harfenistin Huguette Géliot hat die Klavierstimme mit einigen unbedeutenden Änderungen für die Harfe eingerichtet.
Christine Géliot
Übersetzung: Ingrid Mayer