Marianna Martines

war eine Komponistin, Sängerin und Cembalistin, die die Musikgeschichtsschreibung fast 200 Jahre lang vergessen hat. Sie wurde am 4. Mai 1744 in Wien geboren. Die Familie spanischer Abstammung war aus Neapel nach Wien gekommen, wo Mariannas Vater Nicola von Maria Theresia zum Ritter geschlagen wurde und als Zeremonienmeister beim päpstlichen Nuntius in Wien angestellt war. Mariannas musikalische Talente zeigten sich schon sehr früh und dank seiner bevorzugten Stellung in den diplomatischen Kreisen Wiens konnte Nicola Martines seiner Tochter den besten Unterricht verschaffen. Im Hause der Martines wohnte neben Haydn auch der mit der Familie befreundete kaiserliche Hofpoet Pietro Metastasio. Er überwachte die Erziehung der jungen Marianna und unterrichtete sie in Sprachen, Literatur und Musik. Für ihre vertiefte musikalische Ausbildung fand er Anfang 1753 vier Lehrer: Nicola Porpora, Giuseppe Bonno, Johann Adolf Hasse und Joseph Haydn. Metastasios Einsatz für Marianna war aber nicht ganz uneigennützig. Er legte sie ganz auf sein eigenes musikdramatisches Konzept der Opera seria fest und sperrte sie buchstäblich ein, so dass sie keinerlei Kontakte zu führenden Persönlichkeiten der Wiener Klassik haben konnte. Drei Jahrzehnte wachte er als eifersüchtiger väterlicher Gönner über Mariannas Karriere.

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