Beschreibung

Besetzung: für Singstimme und Klavier
Editionsart: Partitur
Herausgeber: Christoph Jakobi
Kompositionsjahr: 1867; 1885
Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
Textdichter: Ludwig Uhland

Die neu erschienene Lied-Edition von Elisabeth von Herzogenberg enthält die beiden Lieder „Selbst die Bäume weinen“ (1867) und „Nachklang“ (1885).

“Die Notenausgabe lädt durch ihren großen, klaren Satz zum Spielen und Singen ein. Ein kleines Literaturverzeichnis gibt Anregung und Anleitung zum Weiterforschen. Das Vorwort, aus dem spürbar die Begeisterung des Herausgebers hervorgeht, macht neugierig auf Leben und Werk Elisabeths von Herzogenberg.” Maria Schors in der Ausgabe April 2012 „DIE TONKUNST“ (www.die-tonkunst.de)

Das Lied „Selbst die Bäume weinen“ (1867), das Elisabeth von Stockhausen als 19-Jährige komponierte, wird hier erstmals im Druck veröffentlicht, zusammen mit ihrem anderen Gesangsstück „Nachklang“ (1885). Beiden Werken wohnt der gleiche musikalische Schmelz inne, wenn auch das 1885 entstandene Lied „Nachklang“ filigraner komponiert ist und so formal die Herzogenberg’sche Schule zeigt.

Obwohl Elisabeth von Herzogenberg aufgrund der damaligen gesellschaftlichen Konventionen so gut wie nie als Interpretin oder als Komponistin öffentlich in Erscheinung trat, hätte sie die Begabung dazu zweifellos gehabt. Sie kann aber wegen ihrer umfassenden fördernden und beratenden Tätigkeiten im musikalischen Sektor durchaus als Vollblutmusikerin und Künstlerin angesprochen werden, wie Antje Ruhbaum in ihrer Dissertation „Elisabeth von Herzogenberg: Salon – Mäzenatentum – Musikförderung“ ausführlich darlegt. Beispielhaft sei nur genannt, dass ihr Johannes Brahms viele seiner Kompositionen vorab zur Begutachtung und Kommentierung zuschickte.
Das mit „Elisabeth Stockhausen 1867“ unterzeichnete Manuskript von „Selbst die Bäume weinen“ ist nach heutigem Stand das einzige von ihr erhaltene Notenautograph und verdankt seine Erhaltung einem Zufall. Es handelt sich um eben das Werk, von dem die englische Komponistin Ethel Smyth (1858–1944), eine Kompositionsschülerin Herzogenbergs, in ihren Memoiren berichtet, dass Elisabeth es ihr in einem Brief vom 29. Mai 1878 zugeschickt habe.

Die Uraufführung des Liedes „Selbst die Bäume weinen“ fand am 15.5.2010 im Konzertsaal des Hotels „Linde“ in Heiden (Schweiz) im Rahmen der Schumann-Herzogenberg-Tage 2010 durch Christoph Jakobi (Klavier) und Muriel Schwarz (Sopran) statt.