Beschreibung

Gänseliesel op. 170
Märchenspiel in 10 Bildern (1931) (120’)
Musik: Luise Greger
Text: Emilie Riedel

fue 26228
Edition: Partitur (Spiralheftung)
Hauptrollen: Liese Sopran / Peter, ihr Freund Sprechrolle / 2 Birkenelfen Sopran, Mezzosopran / Echo Sopran / Elfenkönigin Melodram / Feuerunke Bass (Alt)
Froschkönig Sprechrolle / Herzeleide (Waldfee) Mezzosopran / Keck, Knirps, Knurps / (3 Wurzelzwerge) Sopran, Alt, Alt / Kröte Mezzosopran / Musikanten chorisch / Pilzelf Mezzosopran / Schutzengel Mezzosopran / Trostlinde, Waldtraute (2 Waldelfen ) Sopran, Alt / Waldschreck Sprechrolle / Wegweiser Bass
Nebenrollen (weitere Sprechrollen) / Bauer Liebermann und Anna, seine Frau Annemarie und Hansel – ihre Kinder / Lutz – Knecht / Fine, Mine, Trine – Mägde / eine Nachbarin / Marianne – ihre Tochter / Georg, Fränzel, Karl, Line – Dorfkinder / Nikolaus / Christkind / Knecht Ruprecht / Statisten: Dorfbewohner, eine Schar Engel
Ballett
Orchester: Flöte, Oboe, Klarinette in A/B, Fagott, Horn I in F, Horn II in F, Trompete in C, Posaune, Pauken, Schlagzeug (Becken, Glockenspiel, Große Glocken, Holztrommel, Kastagnetten, Tambourin, Triangel, Kleine Trommel, Große Trommel), Harfe, Klavier, Celesta, Orgel, Streicher

Das Märchenspiel Gänseliesel enthält verschiedene Motive, die auch in den Grimmschen Märchen Hänsel und Gretel, Rotkäppchen und Froschkönig vorkommen. Die Musik des Märchenspiels besteht aus solistischen Gesangsstücken, Duetten und Terzetten sowie leitmotivisch wiederkehrenden Miniaturen zur Charakterisierung verschiedener Sprechrollen. Alle Musiknummern sind kurz und in ihrer stilistischen Vielfalt originell und unterhaltsam.
Mit der Komposition Gänseliesel verbindet sich der Höhepunkt der Karriere von Luise Greger. Der Text stammt von der in Baden-Baden ansässigen Dichterin Emilie Riedel. Das Stadttheater Baden-Baden
erwarb das Märchenspiel als Weihnachtsmärchen für die Spielzeit 1933/1934. Die Uraufführung erfolgte am 10. Dezember 1933 im Kleinen Theater der Städtischen Schauspiele Baden-Baden. Bis zur letzten Vorstellung am 4. Februar 1934 fanden dreizehn Aufführungen
statt. Die Spielleitung hatte Else von Hagen, die musikalische Leitung lag in den Händen des Kammermusikers Eugen Oschatz – Geiger und Pianist des Städtischen Orchesters Baden-Baden – und die Tänze hatte Irma Fink einstudiert.
Ende September 2017 fand sich bei Aufräumarbeiten in der Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardschen Bibliothek der Stadt Kassel das vollständige Konvolut der Orchesterstimmen der Baden-Badener Uraufführung. Durch diesen Notenfund
wurde es möglich, die vorliegende Partitur des Märchenspiels zu erstellen. Bis dahin war lediglich der Klavierauszug überliefert. Dieser enthielt nur spärliche Angaben zu den beteiligten Instrumenten.
Die originale Besetzung wurde somit erst mit der Entdeckung des Aufführungsmaterials bekannt.

Das Gänseliesel steht gattungsgeschichtlich in der Nähe der Theaterstücke mit Musik, wie sie Ende der 1920er Jahre modern waren. Das Werk hat 10 Bilder mit 26 Hauptnummern, die z.T. nochmals unterteilt sind. Die Instrumentierung stammt von Hans Steinkopf. Er
war in den Jahren 1930 und 1931 Kapellmeister am Staatstheater Kassel. Als Notenschreiber hat sich der Kasseler Musiker Fritz Rudolff auf der letzten Seite der Klavierstimme zu erkennen gegeben. Aus welcher Vorlage die Abschriften erfolgten, ist nicht bekannt. Für die Erstellung der Partitur wurde neben den Einzelstimmen der Klavierauszug herangezogen.