Partitur
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Partitur
Il Primo Amore
Kantate für Sopran und Kammerorchester (1778)
for soprano solo and chamber orchestra
(2 Flöten/flutes, 2 Oboen/oboes, 2 Hörner/horns, Streicher/strings)
hrsg. von/ed. by Michael Goldbach
Erstveröffentlichung/First publication
Vorwort
Marianna Martines wurde am 5.4.1744 in Wien geboren, wo sie am 13.12.1812 auch starb. „Sie
war Komponistin, Cembalistin / Pianistin, Sängerin und Pädagogin. […] Von größter Bedeutung
für die musikalische Ausbildung des jungen Mädchens war vor allem P. Metastasio, der im selben
Haushalt im „Michaelerhaus“ Kohlmarkt 11, lebte und der Familie eng verbunden war. […] Marianna
beherrschte mehrere Sprachen […]. Ihre Lehrer N. Porpora (Gesang) und J. Haydn (Cembalo)
wohnten ebenso im Michaelerhaus. Nach eigenen Angaben (autobiographische Skizze) erhielt
sie Unterricht in Kontrapunkt von Giuseppe Bonno. […] Als Komponistin trat sie bereits 1761
in Erscheinung. […] Stilistisch können ihre Kompositionen in den für die Wiener Frühklassik typischen
Stil eingeordnet werden. Eigenen Angaben zufolge orientierte sie sich kompositorisch an
Hasse, Jommelli und Galuppi. […] Als Komponistin, Musikerin und Pädagogin war Martines, die
sich als unverheiratete und finanziell unabhängige Frau quasi ‚unbehindert‘ der Kunst widmen
konnte, maßgebend an der Gestaltung des Wiener Musiklebens ihrer Zeit beteiligt.“
Anlässlich eines Besuchs bei Metastasio lernt der Musikschriftsteller Charles Burney Marianna Martines
kennen und berichtet darüber: „Nach den großen Lobsprüchen, welche der Abate Taruffi den
Talenten dieses Frauenzimmers beylegte, war ich sehr neugierig, mit ihr zu sprechen und sie zu hören;
und Metastasio war so verbindlich, ihr vorzuschlagen, sie möchte sich zum Flügel setzen; welches
sie denn auch augenblicklich that, ohne sich lange nöthigen zu lassen, oder mit falscher Bescheidenheit
zu prahlen. Sie übertraf wirklich noch die Erwartung, die man mir von ihr beygebracht hatte. Sie
sang zwo Arien von ihrer eigenen Komposition, über Worte von Metastasio, wozu sie sich selbst auf
dem Flügel accompagnirte, und zwar auf eine wohlverstandene meisterhafte Manier […] Nach diesen
beiden Arien spielte sie ein schweres Handstück auf dem Flügel von ihrer eignen Komposition,
mit vieler Fertigkeit und sehr rein.“