Beschreibung

Medea op. 71
Kammeroper in zwei Akten
Dauer: 91′
Libretto: Gudrun Wuttke
Kompositionsjahr: 1998–2011/2012
Editionsnummer: fue 2585

Personen: Medea (Mezzosopran), Mädchen (etwa 12 Jahre) (Sopran), Aigeus (Bass Bariton), Jason (Tenor),
Priesterin (Tänzerin)
Vokalensemble: insgesamt 6 Frauenstimmen (3 Sopran, 3 Mezzosopran): 3 alte Weiber, 6 Stimmen, 6
Bürgerinnen von Athen, 2 Knaben, 3 Erinnyen
Orchester: Klarinette, Saxophon, Trompete, Posaune, Schlagwerk, 3 Weiber – 3 Stöcke, 3 Erinnyen – 3
Bin Sasara, zusammen – 12 Fingercymbeln, Priesterin – 4 Fingercymbeln an den Beinen und 4 in den
Händen, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, Elektropiano
„Medea“ behandelt die der griechischen Mythologie entstammende Frauengestalt Medea. Die
Königstochter Medea wird von ihrem Mann Jason, für den sie ihre eigene Familie zurückgelassen
und verraten hatte, verstoßen. Aus Eifersucht rächt sie sich auf grausame Weise durch die
Ermordung ihrer gemeinsamen Kinder an ihrem untreuen Ehemann.
Zum Inhalt
Olga Magidenkos Kammeroper „Medea“ beginnt bei Medeas Flucht ins Land des attischen
Königs Aigeus. Medea ist sich ihres vergeudeten und schuldvollen Lebens bewusst. Sie ist
bereit, sich selbst anzuklagen und ihrem Leben ein Ende zu setzen. Es ist ein Festtag und das
Volk ist in Vorfreude auf die kommenden Rituale. Drei Frauen fällen ein kompromissloses und
vernichtendes Urteil über Medea. Schließlich taucht ein Kind auf, welches das Leid Medeas
ahnt und für sie spricht. Während die Frauen nach den Erinnyen rufen, fordert das Kind den
Urteilsspruch der Athene. Medea steht am Rande eines Felsens. Das Mädchen will Medea, die
verzweifelt mit den sie attackierenden Stimmen kämpft, zum Tempel führen. Schließlich taucht
Aigeus, der König Athens, auf. Er sieht in Medea ein willkommenes Werkzeug seiner Macht:
„wer Tod gebiert, der ist unsterblich!“ Medea bettelt um Frieden in ihrer Todesstunde und um
ein Grab, doch Aigeus will ihre Einmaligkeit und Unsterblichkeit. Das Kind kämpft um Medea.
Medea schweigt. Dann erscheint Jason, der Vater ihrer Söhne. Verwirrt sucht er seine Kinder.
Medea versucht ihre Kindermorde zu rechtfertigen, indem sie den Vater dafür verantwortlich
macht, der seine Vaterpflicht aus Gier und Machthunger vergaß. Es folgen Simultanmonologe
von Medea, Jason, Erinnyen und dem Mädchen. Aigeus schaltet sich ein. Er tötet das Mädchen und will von Neuem Medea für seine Zwecke nutzen.