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Ruth op. 27 (1881/82)
Biblische Szenen gedichtet von Robert Musiol / translated by Ellen Brock für Soli, Chor und Orchester
„Ruth“ wurde am 5. März 1883 beim 2. Oratorienvereinskonzert unter der Leitung von Max Zenger in München uraufgeführt. Die Neue Zeitschrift für Musik berichtete über die UA: „Das Werk ist ein neuer Beleg für die hervorragende Begabung der Künstlerin, die mit Gewandtheit die musikalischen Formen handhabt, geistvoll zu instrumentieren versteht und den Inhalt des Textes wahr und warm zum Ausdruck bringt. Die Chöre namentlich sind von guter Wirkung.“
In der Neuen Zeitschrift für Musik wird am 3.2.1892 über das Konzert des Gesangvereins in Massum, Niederlande, geschrieben:
„Uns wird diese ‚Ruth‘ noch lange in Erinnerungen bleiben. Mit welcher Einfachheit begann sie in der zweiten Scene: „Herr, die Moabitin“ und wie vortrefflich wußte sie den Ausdruck zu steigern am Schlusse dieser Scene bei den Worten: „Habet Dank“.
Ruth – Biblische Szenen für Soli, Chor und Orchester op. 27 entstand im Sommer 1882, in einer positiven Lebensphase der damals 35-jährigen Komponistin. Eingebunden in den Kreis um ihren Lehrer Rheinberger in München stand sie in künstlerischem Austausch mit anderen jungen Komponisten; Wilhelm Kienzl wird genannt. 1883 reiste man gemeinsam zur Parsifal-Aufführung nach Bayreuth.
Vermutlich kaum im Sinne Rheinbergers setzten sich die Student*innen mit Berlioz‘ Instrumentationslehre auseinander. In ihren „Lebenserinnerungen“ verweist die Komponistin darauf, dass sie im Bereich der Harmonik und durch gelegentliche Verwendung leitmotivischer Figuren ihrer Verehrung für Wagner habe Ausdruck verleihen wollen.